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Herzlich Willkommen beim stoischen Investor
Wir freuen uns, dass du zu uns gefunden hast!
Höchstwahrscheinlich stellst du dir gerade eine der folgenden Fragen und bist im Zuge deiner Recherche auf diese Seite gestoßen: Wie lege ich mein Geld sicher an? Oder: Wie lege ich mein Geld gewinnbringend an? Oder ganz allgemein: Wie lege ich mein Geld richtig an? Banken, Börsengurus, Krypto-Haie, Versicherungen und viele andere profitieren davon, uns das Thema Geldanlage als möglichst komplizierte Wissenschaft zu verkaufen. Denn so erhöhen sie ihre Chancen, dass wir ihre unattraktiven, überteuerten oder gar betrügerischen Produkte kaufen.
Das Ziel des stoischen Investors ist es, dir die Grundlagen zu vermitteln, die für den Aufbau deines ganz persönlichen Portfolios notwendig sind – basierend auf den Grundtugenden des Stoizismus. Geldanlage ist keine Raketenwissenschaft, sondern vielmehr ein psychologisches Spiel. Wir sind daher davon überzeugt, dass du weder eine Ausbildung im Finanzbereich brauchst noch Mathematik studiert haben musst, um dein Geld profitabel anzulegen: Es bedarf lediglich einiger Grundtugenden, um ein erfolgreicher Investor zu werden – und zwar die der Stoiker.
Was Stoizismus ist, wie dir dessen Philosophie dabei hilft, deine finanziellen Ziele zu erreichen und welche Anlagen für Stoiker besonders interessant sind, erfährst du hier beim stoischen Investor. Wir wünschen Dir viel Spaß auf unserer Seite!

Was ist Stoizismus?
Stoizismus ist eine Philosophie, die ihren Ursprung im alten Griechenland hat. Ihre bekanntesten Vertreter waren der ehemalige Sklave Epiktet, der politische Berater Seneca sowie der römische Kaiser Marcus Aurelius. Im Kern verfolgt der Stoizismus den Ansatz, das Leben der Menschen durch seine Weisheiten und angestrebten Tugenden zu verbessern. Diese basieren auf rationalen Annahmen und Überlegungen – auf Gefühlen basierende Entscheidungen oder emotionales Handeln gilt es hingegen zu vermeiden. Damit eignet sich der Stoizismus perfekt als Fundament für die Geldanlage: Denn gerade hier verursachen Kurzschlussreaktionen die größten Verluste. Wer hingegen besonnen und rational handelt, hat beste Chancen auf dauerhaft attraktive Renditen.
Bereits aus dem wichtigsten Grundsatz des Stoizismus können wir einige wichtige Dinge ableitenBereits aus dem wichtigsten Grundsatz des Stoizismus können wir einige wichtige Dinge ableiten, wenn es um die Frage geht: Wie lege ich mein Geld an? Der Leitsatz, den jeder Stoiker über seinem Bett hängen hat, lautet wie folgt:
Unterscheide zwischen dem, was du beeinflussen kannst und dem, was außerhalb deiner Kontrolle liegt. Konzentriere dich auf Ersteres und ignoriere Zweiteres.
Das schlechte Wetter im Urlaub, der Stau nach der Arbeit oder die kaputte Waschmaschine zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt: Wir können diese Dinge schlichtweg nicht beeinflussen. Deshalb macht es überhaupt keinen Sinn, über sie nachzudenken, mit ihnen zu hadern oder gar zu versuchen, sie zu verändern. Was wir aber tun können, ist bestmöglich darauf zu reagieren und uns zukünftig besser auf solche Ereignisse vorzubereiten. So können wir uns im Urlaub Aktivitäten suchen, die wetterunabhängig sind, den Stau nach der Arbeit für ein Hörbuch nutzen und das nächste Mal eine Route wählen oder für einen finanziellen Puffer sorgen, von dem wir problemlos eine neue Waschmaschine kaufen können.
Die stoische Art und Weise
Wie lege ich mein Geld sicher an
Das erste, kleine Zwischenfazit zur Frage „Was ist Stoizismus“ lautet also: Wir können viele Dinge zwar nicht nicht beeinflussen. Aber wir können kontrollieren, wie wir darauf reagieren und was wir daraus machen. Dieses Prinzip lässt sich hervorragend auf unsere Geldanlage übertragen: Es ist unausweichlich, dass uns im Laufe unserer Investorenlaufbahn Ereignisse begegnen, die unsere Pläne über den Haufen werfen. Niemand konnte beispielsweise den 11. September vorhersehen. Ein Blick auf den Kursverlauf des S&P500, einem der bedeutendsten US-Aktienindizes, zeigt jedoch deutlich, wie massiv dieses schreckliche Ereignis unsere Geldanlage beeinflusste, wenn wir 2001 in Aktien investiert waren.
Bedeutet das, dass wir Aktien deshalb grundsätzlich meiden sollten? Nein – auf gar keinen Fall, denn historisch betrachtet gehören Aktien zu den attraktivsten Anlageklassen, in die wir investieren konnten! Aber wir müssen auf solche „schwarzen Schwäne“ – so nennt man unvorhersehbare Ereignisse in der Finanzwelt – so gut es geht vorbereitet sein und richtig darauf reagieren. Im nun folgenden Abschnitt möchten wir auf einige Punkte in Bezug auf das Investieren eingehen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen.
Wir sollten sie zwar kennen und wissen, welche Folgen sie für bestimmte Anlageklassen haben können. Als stoischer Investor dürfen wir jedoch nicht in den Irrglauben verfallen, diese Ereignisse vorhersehen zu können. Sie liegen – wie gesagt – außerhalb unserer Kontrolle, weshalb sie bei der Frage „Wie lege ich mein Geld richtig an“ langfristig betrachtet keine Rolle spielen.

Kurzfristig lösten die Terroranschläge am 11.09.2001 in den USA einen fatalen Kurseinbruch an den Aktienmärkten aus…

… wenn wir jedoch ein wenig „rauszoomen“ wird schnell klar: Selbst die schlimmsten externen Ereignisse können einer im Kern attraktiven Anlageklasse langfristig nichts anhaben.
Kenne das Unkontrollierbare
… aber versuch nicht, es vorherzusehen!
Das allgemeine Zinsniveau wird durch Leitzinsentscheidungen der Notenbanken bestimmt und reguliert. Diese Entscheidungen mittel- bis langfristig vorherzusehen, ist nicht möglich – hüte dich vor falschen Propheten, die dir genau das versprechen. Steigen die Zinsen, werden Tages- und Festgeldanlagen sowie Anleihen attraktiver, weil deren Renditen mit dem Zinsniveau steigen. Für Aktien und Immobilien hingegen sind hohe Zinsen in aller Regel eher schlecht.
Egal ob Anleihen, Aktien, ETFs, Fonds oder alles andere, was an einer Börse gehandelt wird: Diese Anlagen sind IMMER den Stimmungen der Marktteilnehmer ausgeliefert. Herrscht Panik an den Märkten, wird überproportional viel verkauft und die Preise sinken. Wird ein Großteil der Marktteilnehmer gierig, steigen die Kurse aufgrund der hohen Nachfrage. Das Verhalten der Marktteilnehmer ist nicht vorhersehbar und daher außerhalb unserer Kontrolle. Kurzfristige Schwankungen müssen wir daher als Teil des Spiels verkraften, wenn wir uns für börsennotierte Investments entscheiden.
Auch Immobilienpreise können stark schwanken, da sie von der regionalen Entwicklung Ihres Standorts abhängig sind. Beispielsweise kann in einer Stadt ein großer Arbeitgeber wegfallen, was den Wert einer dort gekauften Immobilie negativ beeinflusst. Auch solche Entwicklungen liegen außerhalb unseres Einflussbereiches.
Ob Kapitalertragssteuern auf Zinserträge, Quellensteuern auf ausländische Dividenden oder Mietpreisbremsen: Staatliche Eingriffe beeinflussen die Attraktivität vieler Anlageklassen. Als rational agierende Investoren müssen wir sie daher in unsere Anlageentscheidung einbeziehen. Aber wir können nur bewerten, welches Umfeld sich uns gerade im Moment bietet – vorhersehen oder gar beeinflussen können wir staatliche Eingriffe nicht. Entsprechend sollten wir unsere Investmententscheidungen nicht an der Erwartung zukünftiger, staatlicher Schritte ausrichten, wenn wir unser Geld langfristig gewinnbringend anlegen möchten.
Wir haben zu Beginn dieses Abschnitts bereits über die Terroranschläge vom 11. September gesprochen: Externe Ereignisse wie dieses können die Entwicklung an den Finanzmärkten massiv beeinflussen. Sie treten regelmäßig auf, sind jedoch unvermeidbar und praktisch nicht vorherzusehen (auch wenn manche Crash-Propheten uns das erzählen – natürlich immer erst im Nachhinein). Wir als stoische Investoren sollten uns davor hüten, den nächsten Börsencrash prognostizieren zu wollen oder auf irgendwelche zukünftige Ereignisse zu spekulieren. Auch in Zukunft werden Dinge in unserer Welt passieren, die unsere Geldanlage beeinflussen. Da sie außerhalb unserer Kontrolle liegen, sollten wir jedoch keine Zeit und Energie verschwenden, sie vorherzusehen zu wollen.
Auf die genannten Punkte haben wir als Privatanleger also keinen Einfluss – wir müssen sie so akzeptieren, wie sie sind. Manchmal ändern sie sich zu unseren Gunsten, manchmal werfen sie all unsere Pläne in kürzester Zeit über den Haufen. Doch trotz ihres massiven Einflusses dürfen wir stoische Investoren eine Sache nie vergessen:
Wir können die genannten Punkte nicht beeinflussen, vorhersehen oder sonst irgendwie kontrollieren! Entsprechend sollten wir sie zur Kenntnis nehmen, aber keine unnötige Zeit, Energie oder Ressourcen mit ihnen verschwenden.
So weit, so gut – jetzt wissen wir also, was nicht zu tun ist. Die Antwort auf die Frage „Wie lege ich mein Geld an“ ist damit aber nicht beantwortet. Worauf sollen wir uns fokussieren? Oder sind wir beim Investieren nur ein Spielball der äußeren Umstände und müssen das akzeptieren?
Nein, glücklicherweise ist das nicht der Fall. Zwar müssen wir beim Investieren aufgrund der genannten Abhängigkeiten mit einem unvermeidlichen Risiko leben. Aber wenn wir uns auf die richtigen Dinge fokussieren, können wir uns ein Portfolio mit einem attraktiven Chancen-Risiko-Verhältnis aufbauen, das langfristig attraktive Renditen abwirft.
Jetzt kennen wir das Unveränderliche…
Wie wir trotzdem erfolgreich investieren!

Wie wir festgestellt haben, kann praktisch jede Anlageklasse von unvorhersehbaren Ereignissen negativ beeinflusst werden: Aktienkurse können von heute auf morgen einbrechen, die Zinsen auf Tagesgeldkonten sinken und die Immobilienpreise fallen. Die Frage, die sich stoische Investoren jetzt stellen: Wie können wir trotz aller Unwägbarkeiten unser Geld durch kluge Investments vermehren?
Jede Anlageklasse kann wie beschrieben aufgrund unvorhersehbarer und unkontrollierbarer Ereignisse in schwierige Lagen geraten. Das macht diese Assets nicht per se zu schlechten Geldanlagen – auf gar keinen Fall. Aber es wäre ein völlig irrationales Verhalten, sich den Risiken einer einzigen Anlageklasse auszusetzen. Da wir Stoiker für eine rationale Entscheidungsfindung stehen, ist klar: Niemals kann es unser Plan sein, alles auf eine Karte zu setzen – egal wie attraktiv und sicher uns eine Geldanlage gerade im Moment erscheint.
Der oberste, stoische Grundsatz, wenn es um die Frage „Wie lege ich mein Geld sicher an“ geht, lautet also: Investiere stets breit gestreut und setzte niemals alles auf eine (oder zwei) Karten! Natürlich wirst du am Anfang deiner Investorenlaufbahn mit einer Anlageklasse beginnen müssen und bist zu diesem Zeitpunkt nicht breit gestreut. Dein Ziel sollte es jedoch sein, dir im Laufe der Zeit Wissen zu weiteren Anlageklassen anzueignen und dein Portfolio so weiterzustreuen. Im Finanzbereich nennt man breit gestreutes Investieren übrigens Diversifizieren oder Diversifikation – Begriffe, auf die du immer wieder stoßen wirst.
Ok, wir Stoiker investieren also breit gestreut – verstanden. Wir haben also ein riesengroßes Kuchenbuffet vor uns und nehmen einfach von jedem Kuchen ein kleines Stück – und schon ist uns der Anlageerfolg garantiert! Naja, so einfach ist die Sache dann leider doch nicht. Zu diversifizieren bedeutet nicht, einfach blind in alles zu investieren. Bevor wir uns für eine Anlageklasse entscheiden, sollten wir uns sehr genau überlegen, welche Chancen sie bietet und welche Risiken sie birgt.
Was wir damit genau meinen, möchten wir Dir anhand eines einfachen Beispiels erläutern. Jemand bietet dir die folgenden zwei Möglichkeiten an, wie du dein Geld vermehren kannst:
Möglichkeit 1
Du setzt 50 Euro ein. Es wird eine 2-Euro-Münze geworfen. Wenn die Münze am Boden aufkommt und die Seite mit der Zahl nach oben zeigt, erhältst du 100 Euro. Wenn die Seite mit dem Bundesadler nach oben zeigt, verlierst du deinen Einsatz.
Möglichkeit 2
Du sitzt am Roulettetisch. Dieser enthält 37 Felder: 18 Mal Schwarz, 18 Mal Rot und einmal Grün. Du setzt 50 Euro. Wenn die Kugel auf die grüne Null fällt, erhältst du 500 Euro. Bei allen anderen Feldern verlierst du deinen Einsatz.
Bei der ersten Möglichkeit hast du eine 50 %ige Chance, deinen Einsatz zu verdoppeln, was einem Gewinn von 100 % entspricht. Bei der zweiten Möglichkeit liegt die Chance, zu gewinnen, bei gerade einmal 2,7 %. Auch wenn der in Aussicht gestellte Gewinn bei 900 % liegt, wird jeder rational denkende Mensch erkennen, dass bei einer solch geringen Eintrittswahrscheinlichheit das Gewinnpotenzial schon fast egal ist. Für uns stoische Investoren ist daher völlig klar, für welche der beiden Möglichkeiten wir uns entscheiden würden: Natürlich für die erste, weil diese über das deutlich attraktivere Chancen-Risiko-Verhältnis verfügt.
Auch wenn die Sache beim Investieren nicht so eindeutig ist wie in diesem Beispiel, so zeigt es doch, wie wichtig es ist, sich über die Chancen und Risiken einer Anlageklasse Gedanken zu machen, bevor wir unser Geld in diese stecken. Generell gilt: Je höher die erwartete oder in Aussicht gestellte Rendite ist, desto höher ist zwangsläufig auch das Risiko, das dieses Investment birgt. Diesen Leitsatz solltest du stets im Hinterkopf behalten, wenn du darüber nachdenkst, wie du dein Geld möglichst sicher und gewinnbringend anlegen kannst.
Je höher der erwartete oder in Aussicht gestellte Gewinn einer Anlage ist, desto größer ist das Risiko, das ein solches Investment birgt.
Um das Chancen-Risiko-Verhältnis einer Geldanlage so zuverlässig wie möglich beurteilen zu können, kommen wir nicht darum herum, uns ausreichend allgemeines Finanzwissen sowie themenspezifisches Fachwissen anzueignen. Hier beim Stoischen Investoren wollen wir dir dabei helfen, genau dieses Wissen aufzubauen, damit du das Chancen-Risiko-Verhältnis von den wichtigsten Anlageklassen selbstständig für dich beurteilen kannst.
Egal um welchen Lebensbereich es sich handelt: Jedem von uns widerfahren unvorhersehbare, unkontrollierbare Dinge. Ich garantiere dir, dass auch du als zukünftiger Investor immer wieder mit Widrigkeiten zu kämpfen haben wirst. Es bringt jedoch nichts, sich über solche „Steine auf dem Weg“ zu beschweren und in Selbstmitleid zu verfallen. Nicht selten resultieren daraus unüberlegte, von Emotionen geleitete Kurzschlussreaktionen, die insbesondere Privatanleger immer wieder viel Geld kosten.
- Panik: Aktien in Mitten eines Börsencrashs mit hohen Verlusten verkaufen
- Gier: Nach einer monatelangen Krypto-Rallye zum ungünstigsten Zeitpunkt einsteigen – weil wir gierig werden und fürchten, den nächsten Kurssprung zu verpassen
- Angst: Während einer Wirtschaftskrise alles auf Gold oder Bitcoin setzen, weil diese Anlage als sicher gilt und die Wirtschaft sich diesmal sicher nicht mehr erholt
Wann immer es an den Finanzmärkten unruhig wird und unerwartete Dinge geschehen, sollten wir uns daher den wichtigsten aller stoischen Grundsätze vor Augen führen:
Unterscheide zwischen dem, was du beeinflussen kannst und dem, was außerhalb deiner Kontrolle liegt. Konzentriere dich auf Ersteres und ignoriere Zweiteres.
Wie beschrieben liegen die meisten Entwicklungen an den Kapitalmärkten außerhalb dessen, was wir kontrollieren können. Entsprechend sollten wir uns ausschließlich auf das fokussieren, was wir beeinflussen können: Unsere Reaktion auf unvorhersehbare Ereignisse. Anstatt der allgemein herrschenden Panik oder Gier blind zu folgen, sollten wir uns schlicht und einfach die Frage stellen: Hat dieses unvorhersehbare Ereignis etwas an meinem ursprünglichen Investmentcase geändert? Wenn nein: Wunderbar – es gibt keinen Grund, jetzt zu reagieren.
Wenn sich etwas geändert hat, dann müssen wir tiefer graben. Ist der Einfluss dieses Ereignisses von langfristiger Natur oder nur temporär? Gab es in der Vergangenheit schon einmal ähnliche Ereignisse? Wenn ja, wie reagierte Investment XY darauf? Könnte es sein, dass der Einfluss dieses Ereignisses schneller verschwindet als erwartet? Erst wenn trotz all dieser Fragen Zweifel an den langfristigen Perspektiven einer Investition bleiben, sollten wir über eine Reaktion nachdenken. Oft wird sich allerdings herausstellen, dass die allgemeine Panik (oder Gier) völlig überzogen war und es Sinn macht, einfach nichts zu tun.
Der Begriff „Zeitpräferenz“ stammt aus der Volkswirtschaftslehre und bezeichnet das Verhalten von Verbrauchern, Konsum in der Gegenwart zukünftigem Konsum vorzuziehen. Wenn ein Auto heute beispielsweise 30.000 Euro kostet und in einem Jahr immer noch zum gleichen Preis zu haben ist, wird der Verbraucher es lieber heute haben wollen als in einem Jahr. Kostet das gleiche Auto in einem Jahr allerdings nur noch 25.000 Euro, wird er seinen Kauf vermutlich lieber aufschieben, um sich die 5.000 Euro zu sparen. Man spricht von einer negativen Zeitpräferenz.

Das Prinzip der Zeitpräferenz lässt sich auch auf das Investieren übertragen. Wer mit einer positiven Zeitpräferenz investiert – also auf den kurzfristigen Gewinn aus ist – sieht sich zum einen größeren Konkurrenz ausgesetzt, weil kurzfristiges Denken tief in der menschlichen DNA (und damit bei den meisten) tief verankert ist. Viele Anleger schaffen es schlichtweg nicht, langfristig zu handeln. Zum anderen lauern bei einem kurzfristigen Anlagehorizont deutlich mehr unkontrollierbare Risiken (Börsencrashs, Zinsanpassungen, Immobilienpreise und so weiter) auf uns Privatanleger als bei einem langfristigen Anlagehorizont.
Der stoische Investor kennt die Vorzüge der negativen Zeitpräferenz bei der Geldanlage und fokussiert sich daher ausschließlich auf Investments, die langfristig ein gutes Chancen-Risiko-Verhältnis mit sich bringen.
Wie lege ich mein Geld richtig an
Alleine mit der wichtigsten Kernaussage des Stoizismus – konzentriere dich auf die Dinge, die du beeinflussen kannst – kommen wir der Frage „Wie lege ich mein Geld richtig an“ also schon ein gutes Stück näher: Wir wissen jetzt, worauf wir uns als Privatinvestor konzentrieren sollten – und was wir besser einfach ignorieren beziehungsweise hinnehmen müssen. Mit den vier nun folgenden stoischen Grundtugenden wollen wir jetzt weiter in die Tiefe gehen und dir die Werkzeuge an die Hand geben, die dir dabei helfen werden, die für dich passenden Geldanlagen auszuwählen!