Lektion #3

Mut

Wie Anfänger mit Geld anlegen beginnen

„Eigentlich müsste ich endlich damit anfangen, nach einer besser verzinsten Alternative für mein Sparbuch zu suchen.“ „Ein Teil meines auf Tagesgeldkonten herum sichenden Geldes würde in anderen Anlageformen sicher mehr Ertrag abwerfen.“ „Die Gebühren für meine Aktienfonds sind viel zu hoch: Vielleicht wäre es möglich, sich einige 100 Euro im Monat zu sparen, wenn ich mich selbst darum kümmere.“ Müsste, würde, wäre – all diese Konjunktive zeigen vor allem eines: Den meisten Menschen ist durchaus bewusst, dass es sich lohnt, sich intensiver mit dem Thema Geldanlage auseinanderzusetzen, als sie es aktuell tun. Aber sie kommen schlichtweg nicht ins Handeln.

Der erste Schritt ist der Schwierigste, egal in welchem Bereich – da ist das Thema Geldanlage keine Ausnahme. Dabei sollten wir uns Folgendes vor Augen führen:

„Aus kleinem Anfang entspringen alle Dinge.“

Cicero, römischer Philosoph
Quelle: leonardo.ai

Was dir wirklich zum Investor fehlt

Mut – die geheime Zutat


Viele denken vielleicht, sie wären schlichtweg zu faul, um sich intensiv mit dem Thema Finanzen auseinanderzusetzen. Oder sie halten sich für zu ungebildet, um eine Alternative zum Sparbuch zu finden. Wer jedoch einmal tief in sich hineinhört, der stellt wahrscheinlich fest: Im Endeffekt ist es der fehlende Mut, der Geld anlegen für Anfänger so schwierig macht. In den folgenden Abschnitten erfährst du, wie wir zu dieser steilen These gekommen sind und wie du diese Hürde mit Hilfe des Stoizismus überwinden kannst.

Dein Geld stoisch anlegen

Warum investieren für Anfänger schwierig ist


„Ich habe zu wenig Zeit, um mich um mein Geld zu kümmern“ oder „Ich verstehe nichts von Geldanlage“ mögen auf den ersten Blick wie plausible Begründungen erscheinen, um sein Geld auf dem Sparbuch oder dem Tagesgeldkonto dahin vegetieren zu lassen. In den allermeisten Fällen steckt jedoch etwas Anderes dahinter: Es fehlt schlichtweg der Mut. Der Mut, etwas zu tun, was man vorher noch nie getan hat. Der Mut, seine Komfortzone zu verlassen. Der Mut, etwas anders zu machen als alle anderen. Versteh uns nicht falsch, wir wollen niemanden kritisieren oder als Angsthasen hinstellen. Als waschechte Stoiker ist es jedoch unsere Art, die Dinge rational zu bewerten.

Nehmen wir einmal an, dass Anlage XY 7 Prozent Rendite pro Jahr abwirft und dir diese Rendite garantiert wird – ganz sicher, mit staatlicher Garantie. Nehmen wir weiterhin an, jemand erklärt genau, was du tun musst, um diese Rendite zu erhalten. Würdest es tun? Jeder geistig einigermaßen gesunde Mensch würde diese Frage mit einem klaren „Ja“ beantworten. Warum? Es erfordert keinerlei Aufwand und es ist risikolos – hierfür braucht es keinen Mut. Nun, leider ist Geld vermehren für Anfänger in der Realität nicht so einfach…

Zwar gibt es jede Menge Anlageformen, die in der Vergangenheit dauerhaft 7 Prozent Rendite oder mehr abwarfen. Aber niemand konnte uns das vorab garantieren – und das wird auch zukünftig nicht passieren! Neben einem gewissen Basiswissen bedarf es vor allem eines, damit Anfänger zu investieren beginnen: Mut. Bevor wir uns der Frage widmen, wie Anfänger den Mut aufbringen können und der Stein ins Rollen kommt, sollten wir uns zunächst mit diesen Ängsten auseinandersetzen.

Es ist wahrscheinlich DIE Angst schlechthin, wenn es um das Thema Geldanlage geht: Ich will um Himmels Willen nicht riskieren, einen Teil meines Geldes zu verlieren! Wir Menschen versuchen, Schmerzen zu vermeiden – und Geld zu verlieren ist zweifelsfrei ein großer Schmerz. Wo immer die Möglichkeit eines Verlustes besteht, scheuen viele Menschen daher reflexartig zurück. Leider korrelieren Gewinn und Risiko immer miteinander: Es gibt keine Rendite ohne Risiko.

Quelle: leonardo.ai

Im Prinzip versteckt sich auch hier die Angst vor Verlusten: Wenn ich einen Fehler mache, verliere ich Geld. Die Angst vor eigenen Fehlern bringt uns gleich weiter zum nächsten Punkt.

Um zu investieren, braucht man doch mindestens ein Studium der Finanzwissenschaften – sonst geht das doch gar nicht. Dieser Glaubenssatz verhindert oftmals, dass das Projekt „Geld vermehren für Anfänger“ überhaupt beginnen kann. Dabei ist es gar nicht so schwierig, sich ein diversifiziertes Investmentportfolio aufzubauen – selbst für Menschen, die denken, sie hätten keine Ahnung von Finanzen: Es gibt kein „zu wenig Wissen“. Nur zu wenig Mut.

„Mit den paar Euro, die mir zur Verfügung stehen, brauche ich doch erst gar nicht erst anfangen mit dem Investieren. Da gibt es doch gar keine Alternative zum Sparbuch!“ Die vielleicht unbegründetste aller Ängste ist die, zu wenig Kapital zu haben. An dieser Stelle möchten wir ein weiteres Mal den römischen Philosophen Cicero zitieren.

„Aus kleinem Anfang entspringen alle Dinge.“

Cicero, römischer Philosoph

Ein klassisches Totschlagargument – egal ob es um Fitness, Finanzen oder andere Dinge geht, vor denen wir intuitiv zurückschrecken: Dafür habe ich aber keine Zeit! Wir Stoiker glauben zum einen, dass das Thema Zeit eine Frage der Prioritäten ist. Wenn es dir wirklich wichtig ist, dann findest du Zeit. Zum anderen gibt es Investments, die zwar zugegeben etwas initialen Aufwand benötigen. Wenn sie aber einmal laufen, dann ist der zeitliche Aufwand minimal.

Quelle: leonardo.ai

Jetzt wissen wir also, welche Ängste in den allermeisten Fällen der Grund dafür sind, warum Geld vermehren für Anfänger gerade zu Beginn so schwierig ist. Lass insbesondere die Angst vor Verlusten auf dich wirken. Unserer Erfahrung nach ist sie der Hauptgrund, warum Anfänger nicht mit dem Investieren können. Die gute Nachricht im Anblick all dieser menschlichen Ängste: Wir können sie zwar nicht abschalten. Aber wir können sie definitiv überwinden!

„Mut ist nicht die Abwesenheit von Angst. Mut bedeutet, zur Tat zu schreiten – trotz Angst.“

Nelson Mandela, südafrikanischer Politiker und Freiheitskämpfer

Geld anlegen für Anfänger

3 Wege, wie dein Projekt endlich starten kann


Damit das Projekt „Geld anlegen für Anfänger“ trotz der angesprochenen Ängste beginnen kann, haben wir ein paar Tipps für dich zusammengestellt – natürlich versehen mit einem Hauch Stoizismus. Wir sind uns sicher: Wer sich seinen Ängsten stellt und die nachfolgenden Gedanken verinnerlicht, der bringt den Stein des Investierens endlich ins Rollen!

Quelle: leonardo.ai

Akzeptiere Fehler

Akzeptiere die Möglichkeit von Verlusten


Kannst du dich noch daran erinnern, als du als Kind mit dem Laufen begonnen hast? Naja, wahrscheinlich nicht – wir nämlich auch nicht. Worauf wir hinauswollen: Wenn du es aus Angst vor dem Hinfallen – also einem Fehler – nie versucht hättest, dann müsste dich deine Mama heute noch im Kinderwagen spazieren fahren. Stell dir das mal vor. Als Kind war dir intuitiv klar, dass du gar keine andere Wahl hast, als Laufen zu lernen.

Fehler, Missgeschicke und auch Verluste sind Teil unseres Weges – von Geburt an gehören sie zu unserem Leben. Mit zunehmendem Alter verlieren wir leider oftmals das kindliche Selbstverständnis, Fehler als Teil des Prozesses zu akzeptieren. Du wirst jetzt vielleicht sagen: Moment – klar musste ich laufen lernen, ohne geht’s halt nicht. Aber ich kann auch ohne Investieren überleben. Nun, das mag schon stimmen. Aber wer nie lernt, sein Geld für sich arbeiten zu lassen, der wird sein Leben lang für Geld arbeiten müssen. Keine sonderlich prickelnde Vorstellung, oder? So ähnlich, als müsste dich deine Mama heute noch spazieren tragen.

Halte dir daher die folgenden drei Gedanken im Kopf, wenn die Angst vor Verlusten dich zurückhält.

  • Akzeptiere die Angst vor Verlusten und starte mit kleinen Beträgen – geh nicht sofort „All-in“. Ein paar hundert Euro reichen fürs Erste – nur um die Angst einfach einmal überwunden zu haben.
  • Akzeptiere dieses ungute Gefühl, kurz bevor du dein erstes Investment tätigst – es wird nicht verschwinden, nie. Nimm das ungute Gefühl stattdessen an die Hand, erklär ihm, dass du dir das alles gut überlegt hast und setzte deinen Plan – mit einem kleinen Betrag – in die Realität um.
  • Halte dir vor Augen, wie wichtig es ist, zu lernen, dein Geld für dich arbeiten zu lassen. Ansonsten arbeitest du für Geld – eventuell bis an dein Lebensende. Fehler und Verluste sind Teil des Prozesses, sollten dich aber nicht von deinem Ziel abhalten: Geld vermehren – auch wenn du heute noch Anfänger bist.
Quelle: leonardo.ai

Kein promovierter Finanzjongleur?

Kein Problem!


Viele Menschen glauben tatsächlich, man bräuchte ein Studium der Finanzwissenschaften – oder aber mindestens eine Ausbildung bei einer Bank, um ein ernsthafter Investor werden zu können. Ein hervorragendes Beispiel, dass das nicht so ist, ist die im Jahr 2020 im Alter von 82 Jahren verstorbene Beate Sander. Sie begann ihre Börsenlaufbahn mit dem Kauf der Telekom-Aktie im Jahr 1996 und machte mit Aktien in den folgenden 15 Jahren aus 60.000 Mark eine Million Euro. Bis zu ihrem Tod verdreifachte sich ihr Vermögen noch einmal. Beate Sander hat weder Betriebswirtschaftslehre studiert noch in einer Bank gearbeitet: Hauptberuflich war sie Lehrerin an einer Realschule.

Dieses beeindruckende Beispiel verdeutlicht, dass selbst die Anlage in Einzelaktien keine Raketenwissenschaft ist. Ja, Beate Sander hat Zeit in die Entwicklung einer für sie passenden Strategie gesteckt und sich das notwendige Wissen angeeignet, um diese umzusetzen. Sicher hat auch bei ihr nicht jedes Investment eingeschlagen und sie musste hin und wieder Verluste verkraften. Aber sie hat es geschafft – weil sie keine Angst davor hatte, über zu wenig Wissen zu verfügen.

Wenn du als Anfänger Geld anlegen möchtest, dich der falsche Glaubenssatz „Mein Wissen reicht nicht aus“ aber zurückhält, dann können dir die folgenden drei Punkte helfen, diese Angst zu überwinden.

  • Denk an das Beispiel Beate Sander. Wenn sie es geschafft hat, dann kannst du das auch.
  • Halte dir vor Augen, dass die Finanzindustrie kaum Geld mit jemandem verdient, der sich selbst um sein Geld kümmert. Die Finanzmedien sind entsprechend eher daran interessiert, das Thema „Geld vermehren für Anfänger“ möglichst komplex darzustellen, um Produkte wie Vermögensverwaltungen, Börsenbriefe oder Finanz-Coachings möglichst teuer verkaufen zu können.
  • Es bedarf nachweislich keiner Ausbildung oder gar eines Finanzstudiums, um eine gute Alternative zum Sparbuch zu finden.

Wir möchten diesen Punkt mit einem stoischen Zitat abschließen, das die beschriebenen Aspekte kurz und knapp wunderschön zusammenfasst.

„Nicht weil es schwer ist, wagen wir es nicht, sondern weil wir es nicht wagen, ist es schwer.“

Seneca, römischer Philosoph

Erwarte keinen Perfektionismus

Sonst startest du nie


Wir Menschen tendieren dazu, eine Sache erst zu beginnen, wenn wir ein „gutes Gefühl“ mit ihr haben. Das führt dazu, dass wir gleich zu Beginn eine gewisse Perfektion anstreben: Wenn ich Buch XY gelesen habe, dann bin ich startklar. Wenn mein „Spielgeld-Portfolio“ mindestens 10 % im Plus ist, dann lege ich los mit echten Investments. Versteh uns nicht falsch: Natürlich sollst du dir zu Beginn ein gewisses Grundwissen aneignen.

Was du allerdings nicht tun solltest, ist nach übertriebener Perfektion zu streben. Die wirst du als Anfänger beim Investieren sowieso nicht erreichen. Denn eine Sache wird dir nur die Zeit geben können, nachdem du mit Geld anlegen begonnen hast: Erfahrung. Erfahrung entsteht sicherlich auch in Zeiten des Erfolgs, vor allem aber aus Misserfolgen und Fehlern. Bedauere sie nicht, lerne aus ihnen. Das Einzige, was du bedauern wirst und solltest, ist, wenn du nie damit beginnst, nach einer Alternative zum Sparbuch zu suchen. Weil du auf den perfekten Zeitpunkt wartest. Auf den Zeitpunkt, an dem du perfekt vorbereitet bist. Hör auf nach Perfektion zu streben: Eigne dir ein Basiswissen an – und dann starte das Projekt „Geld vermehren für Anfänger“.

„Wer in allen Dingen das Vollkommene sucht, wird in vielen Dingen nichts erreichen.“

Seneca, römischer Philosoph

Geld vermehren für Anfänger

Jetzt geht’s los!


Dieser Beitrag soll um Himmels Willen keine Aufforderung dazu darstellen, sich blind auf das nächstbeste, attraktiv aussehende Investment zu stürzen. Lies hierzu am besten unseren Beitrag zur Lektion „Wissen“. Mit einem Basiswissen ausgestattet solltest du dann allerdings mit dem Sprung ins kalte Wasser nicht zu lange warten: Beginne mit kleinen Beträgen deine Investorenlaufbahn und zeig der Welt, dass Geld vermehren für Anfänger möglich ist. Auch wenn aller Anfang schwierig ist – und es gerade zu Beginn einer ordentlichen Portion Mut bedarf.

Hier geht es weiter!

Oder zurück, falls du dir die vorherige Lektion nochmal anschauen möchtest


Lektion #2

Selbstbeherrschung

Lektion #4

Gerechtigkeit